Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 16

1865 - Eisleben : Reichardt
16 — (600—594) Psammis. Er kämpft unglücklich gegen Aethiopien. (594—570) Apries. (Hofra). Zwar erobert er Cypern und phönicische Küstenstriche; aber ein unglücklicher Feldzug gegen Eyrene erregt eine Empörung der Krieger, die den Feldhauptmann Amafis zum Könige machen. Apries besiegt und getödtet. (570 -526) Amasiö . .. . c (526—525) Psammenit j^rgl. dre Geschichte des Cambyses. 3. Whönicien. 2000 Die Phönicier wandern vom persischen Golf an das Mittelmeer. Die (semitischen) Phönicier waren das älteste Han- delsvolk. Erfindungen: Buchstabenschrift, Glas, Purpurfärberei. e) — Religion: Verehrung des Sonnen- gottes Baal und der Astarte. Feuergott Moloch mit Menschenopfern. In Tyrus wurde Melkart (Herku- les) in Byblus der Blüthengott Adonis verehrt. Aelteste Stadt Sidon, von hier aus Tyrus gegrün- det. Kolonieen um das ganze Mittelmeer, selbst jenseits der Säulen des Herkules, z. B. Gab es in Spanien. Die Fahrten der Phönicier reichten bis zu den Zinnin- seln bei England (Scilly-Jnseln)t') und Ophir an den Jndusmün düngen. 888 Carthago von der Syrierin Dido (Elissa) gegrün- d e t.g) 600 Um schiffu ng Afrika's im Aufträge des Necho. Sie dauerte zwei Jahre. Welche natürliche Erscheinung kam im Süden des Aequators den Phöniciern wunder- bar vor? e) Angeblich von einem Hirten entdeckt. Wie? f) Vielleicht sogar bis zur Ostsee: doch können sie den Bernstein (Elek- tron) auch auf dem Handelswege erworben haben. g) Der Name Byrsa lphönie. — Burg, griech. = Fell) gab zu wel- cher Sage Veranlassung? — Wie starb Dido?

2. Bd. 3 - S. 262

1838 - Eisleben : Reichardt
262 Amerika. dem Schiedssprüche ihres Oberaufsehers, den sie, wenn er zu ihnen kommt, mit allen Zeichen der Achtung empfangen. Die herrlichste, fruchtbarste, wichtigste und größte Insel Westin- diens ist Cuba, fast von gleicher Größe mit England, und beinahe zweimal so groß als das Königreich Baiern, aber nur von einer Mil- lion Menschen bewohnt und im Besitze der Spanier, die aber erst ihren Werth zu erkennen und gehörig zu schätzen angefangen haben, seitdem sie alle ihre unermeßlichen Besitzungen auf dem Festlande Amerikas verloren. Jetzt erst sahen sie ein, welche Vortheile Cuba ihnen gewahren könne. Sofort ward das veraltete Kolonialsystem auf- gegeben, das jede Kultur hemmte und erschwerte, und Cuba wurde nun eine bessere Landeskultur zu Theil, die aber noch einer weit groß- ßem Erweiterung und Vervollkommnung fähig ist. Zugleich ward nun diese Insel ein blühender Stapelort des großen Amerikanischen Handels. Die meisten Spanier, die durch Verfolgung in den neuen aus ihren frühern Besitzungen entstandenen republikanischen Staaten, diese zu verlassen sich gezwungen sahen, begaben sich nach Cuba und Porto Rico, und ließen sich daselbst nieder, wodurch Cultur und Be- völkerung beider Inseln ungemein zunahmen und in fortdauernder Zunahme begriffen sind. Wahrend sonst ein Theil der Verwaltungs- kosten von Cuba durch einen jährlichen Geldzuschuß von 2 Millionen Piaster aus den reichen Einkünften Mexicos gedeckt werden mußte, reichen die Einkünfte von Cuba jetzt nicht allein zum Unterhalt der beträchtlichen See- und Landmacht zu, sondern es geht auch noch ein jährlicher Überschuß von li Millionen Piaster nach Spanien. Den- noch besteht keine direkte Abgabe auf Cuba; über § des ganzen Be- darfs zu den öffentlichen Ausgaben werden aus der Zolleinnahme be- stritten. Gestalt, Ausdehnung, geographische Lage, die Menge von Hafen, die Fruchtbarkeit des Bodens, das Klima, alles dies wirkt zusammen, um die Insel äußerst wichtig zu machen. Am Eingänge des großen beinahe kreisförmigen Meerbusens von Mexico liegt diese Insel, in- dem sie ihn schließt und die beiden hineinführenden Straßen be- herrscht, die auf der einen Seite zwischen Cuba und Florida und auf der andern zwischen Cuba und Pucatan sich befinden, wo- durch der Verkehr mit den an diesem Meerbusen sich ausbreitenden Ländern ungemein erleichtert wird. Die Ostseite von Cuba ist durch die nur 10 M. breite Windwardstraße von Hayti getrennt und dieser Küste gegenüber liegt an Haytis Westseite die Hauptstadt Port au Prince. Der südliche Haupthafen Cubas Santjago ist nur 20 M. von Jamaicas Nordküste entfernt und zwischen Jamaica und Hayti hindurch ist die Kommunikation mit den kleinen Antillen und mit der ganzen Nordküste der Colombischen Republiken Venezuela und Neu- granada so wie mit Guatemala offen. Ganz vorzüglich bequem liegt Cuba für den Verkehr von Europa, so daß es von der Natur durch

3. Bd. 2 - S. 942

1837 - Eisleben : Reichardt
942 Afrika. von Ziegelsteinen erbaut und glanzend weiß angestrichen, haben zwei Stockwerke, flache Dächer und vor den Thüren erhöhte Terrassen (Stoep), die mit einem leichten Dache und Banken an den beiden Enden ver- sehen sind. Die schönsten Hauser stehen am Paradeplatze und haben eine sehr schöne Aussicht auf die Bai und die gegenüber liegenden Berge. Dieser Platz, von rechtwinkliger Form, ist mit einer dreifachen Reihe von Baumen umgeben, etwa 600 F. lang und 250 breit und bildet in den Abendstunden den gewöhnlichsten Vereinigungspunkt der Einwohner. Hier kann man außer den Engländern und Holländern, Fremde von fast allen Handel treibenden Nationen Europas und Asiens sehen, Parsen, Armenier, Chinesen und Hindus, so wie Gruppen von Hottentotten, Malayen, Kaffern, Negern, Mulatten rc. Diese Ver- schiedenheit der Farben und Formen, der Trachten und Sprachen ist für den Fremden außerordentlich interessant. Dieser große Zusammen- fluß von Menschen aus den verschiedensten Landern erklärt sich aus der geographischen Lage der Stadt, die eine wichtige Seestation ist, einmal als Handelspunkt und dann als Ecsrischungsort aller Schiffe, die nach Ostindien und von da zurückfahren, indem sie beinahe auf halbem Wege zwischen Europa und Ostindien liegt. Zum Schluffe müssen wir noch Einiges von dem Bergamphi- theater sagen, an dessen Fuße die Kapstadt liegt und das von dem Löwen-, Tafel- und Teuselsberge gebildet wird. Der Tafelberg ist der höchste und mittlere Berg und gegen 3500 F. hoch und hat oben eine vollkommene Ebene (daher sein Namen), die ^ Stunde lang und 3000 F. hoch ist. Die denselben oft bedeckenden Nebel nennt man das Taseltuch. Der Berg auf der Westseite des Tafelberges heißt Löwenberg und ist von dem Tafelberge durch ein gegen 2000 F. unter seinem Gipfel eingesatteltes Thal getrennt. Der Löwenberg hat zwei Spitzen, wovon die eine Löwcnkopf oder Löwenhaupt heißt und 2160 oder nach Andern 2585 F. hoch ist, und die andere 1140 F. hohe Löwenrumpf heißt und sich allmahlig gegen die Bai herabsenkt. Der Berg auf der Ostseite des Tafelberges führt den Namen Teufelsberg, 3100 oder nach Andern 3515 F. hoch und kann mit dem Tafelberg als ein einziger Berg angesehen werden, da beide eine große Masse bilden, deren Gipfel durch eine Schlucht getrennt ist. Der auf den Tafelberg führende Weg ist eine Kluft und bietet dem Wanderer große Schwierigkeiten dar. Je naher man dem Gipfel kommt, desto steiler wird der Abhang. Indem man dieser Kluft folgt, gelangt man jtt einer ungeheuren Spalte, die den Gipfel trennt, in den fogenannten Poort. Die zwei hohen, von der Natur gebildeten Felfenwande, welche diese Schlucht zu beiden Seiten begranzen, nähern sich nach dem Gipfel zu einander immer mehr, bis sie zuletzt nur den zu einem Fußpfade erforderlichen Raum übrig lassen.

4. Bd. 2 - S. 272

1837 - Eisleben : Reichardt
272 Asien. ses Klosters bestehen in den gesammelten Almosen aus Spanien, Por- tugal und Italien, aus dem Gewinne durch den Handel mit Kruzi- fixen, Rosenkränzen und andren Pilgerwaaren, in den Geschenken, welche wohlhabende Pilger und Fremde für ihre gefundene Aufnahme hinterlassen. Auch erhalt das Kloster oft Vermächtnisse von frommen Personen aus Europa, und Europäische Fürsten senden zuweilen an- sehnliche Summen; z. B. der König von Spanien im Jahr 1815 an 60,000 Fl., und der letztverstorbene König von England, Georg Iv. 1500 Pf, Sterling. Als Sieber hier war zahlte das Kloster 7 Prie- ster, die übrigen 20 Religiösen waren bloß Laienbrüder, von denen je- der ein Geschäft zu besorgen hat oder ein Handwerk versieht. Jeder Laienbruder wird auf Kosten des Klosters aus den Klöstern Italiens, Portugals oder Spaniens verschrieben und bringt die gesammelten Al- mosen oder das für die Klöster Palästinas bestimmte Geld mit. Ec ist verpflichtet, 3 Jahre daselbst zu verbleiben, und geht dann wieder aus Kosten des Klosters in seine Heimath zurück. Der Abt des Klo- sters hat den Rang eines Bischofs. Das Kloster steht am nordwest- lichen Ende Jerusalems, indem es mit der Rückseite an die Stadt- mauer sich anlehnet, und ist ein großes unregelmäßiges, festes Gebäude, das mehrere Höfe, Gallerten, einige Garten umschließt und mit einer festen Mauer und eisernen Thüre versehen ist, so daß es in unruhiger' Zeit als ein sicherer Zufluchtsort angesehen werden kann. Für 100 Pilger gewahrt dieses Gebäude ein bequemes Unter- kommen, und von der Dachterrasse desselben hat man eine treffliche Übersicht der Stadt. Es giebt nicht weniger als 22 Brunnen, alle mit dem herrlichsten Wasser, innerhalb der Mauern des Klosters. Auch gehört eine schöne Kirche dazu. — Noch weit größer als dieses Fran- ziskaner-Kloster ist das Armenische Kloster, das gegen 1000 Pilger fassen kann, mit seiner Kirche und den Garten einen großen Raum des innerhalb der Stadtmauer liegenden Theils des Berges Zion ein- nimmt, und gleichsam eine kleine Stadt für sich bildet. Es ist mit allem versehen, was zur Bequemlichkeit der Pilger dient, nimmt alle Pilger der -Armenischen Kirche aus und unterhalt sie wahrend ihres Aufenthaltes in Jerusalem. ■ Die Kirche soll auf derselben Stelle er- baut seyn, wo Jakobus, der Bruder des Johannes, auf Befehl des Königs Herodes mit dem Schwerte hingerichtet worden ist, und ist schön und prachtvoll. Die Wände und Säulen sind ganz mit Por- zellan bekleidet und der Fußboden ist mit der herrlichsten Musivarbeit geschmückt. In einer kleinen Abtheilung zeigt man das Sank- tuarium des heil. Jakobus, und glaubt, dies sey gerade der Platz, auf dem er enthauptet worden ist. Dasselbe ist mit Bildhauerarbeit in weißem Marmor, mit massiven silbernen Lampen, mit Vergoldung und mit Gemälden geziert, was zusammengenommen eine überra- schende Wirkung hervorbringt. Die zu demselben führende Thür ist noch schöner, denn sie besteht ganz und gar aus Schildpatt, Perl-

5. Bd. 2 - S. 594

1837 - Eisleben : Reichardt
594 Asien. Distrikt vornehmlich in der Provinz Fu-kian ist) dadurch, daß er in eisernen Töpfen oder Gefäßen über dem Feuer gedörrt wird, während der schwarze Thee an der Luft unter einem Schuppen und später in einem geheitzten Waarenhaufe gerrocknet wird. Der grüne Thee ver- bessert sich nicht auf dem Lager, hingegen der schwarze Thee wird bei den Chinesen dann am höchsten geschätzt, wenn er 10—12 Jahr alt ist und vor der Einwirkung der Luft geschützt wird. Die feinste Sorte des grünen Thees giebt die erste Lese unter dem Namen Kaiserthee oder Blumenthee, wahrscheinlich so genannt, weil ec vorzugsweise für den Kaiser und den Hof bestimmt ist; er besteht aus den kleinsten und zartesten, nicht gerollten, sondern zusammengedrehten Blättchen und kommt äußerst selten nach Europa. Die nach diesem folgenden Sorten grünen Thees sind der Perlenthee und der Haysan- oder Hysonthee, nach einem Kaufmanne dieses Namens, der ibn zuerst nach Europa brachte, so benannt, von etwas größern, stark gerollten Blättern. Die letztere Sorte wird als eine der vorzüglichsten häufig in Deutschland und Frankreich verbraucht, während man sich in Eng- land mehr der schwarzen Theeforten bedient. Der Schießpulver- th ee muß wohl als eine Mischung der ausgesuchtesten und kleinsten Theile des Haysan- und Perlenthees betrachtet werden, wodurch freilich sein Preis sehr gesteigert wird. Unter den schwarzen oder braunen Theesorten, auch Theeb ou genannt, wird der Pekoe-Thee als die feinste Sorte ausgezeichnet, weil er von den Blätterknospen, welche im Frühjahre, ehe sie sich entfalten, gepflückt werden, genommen ist. Zuweilen werden sie mit einer Art von Olivenblüthe vermischt, um denselben einen wohlriechenden Duft zugeben, daher der Name: wei- ßer Blüthenthee. Früher befand sich der große Theehandel fast ausschließlich in den Händen der Holländer, die daraus einen außerordentlichen Gewinn zu ziehen wußten; späterhin waren es bis auf die neueste Zeit besonders die Engländer, welche dieses Produkt geraden Weges aus China zu beziehen und die Holländer aus diesem Handel ganz zu verdrängen wußten. Die Brittisch-Ostindische Kompagnie hatte bisher das Mono- pol des Theehandels für England, seit 1834 aber ist dasselbe aufge- hoben und dieser Handel nach China freigegeben. Seit einigen Jah- ren thun Hamburg und noch mehr Newyork in Nordamerika den Eng- ländern keinen geringen Abbruch in diesem gewinnvollen Handel. Neben diesen bezieht noch immer Amsterdam den meisten Thee geraden We- ges aus China. Noch müssen wir ein Paar Worte von dem unter dem Namen Ziegel-oder Backstein-Thee bekannten Thee sagen, der seinen Namen davon hat, weil er in Form von Ziegel- oder Backsteinen ver- schickt wird. Die Chinesen treiben damit einen bedeutenden Handel, trinken aber ihn niemals. In den Theefabriken, die sich größtenthelis in der Provinz Fo-kien befinden, wird dieser Thee von schlechtem schwär-

6. Bd. 2 - S. 711

1837 - Eisleben : Reichardt
Afrika. Erdtheil, von dem südwestlichsten Theile Europas nur durch die schmale Meerenge von Gibraltar getrennt, ist doch den Europäern bis jetzt noch sehr unbekannt, ja unbekannter, als das so weit entfernte und erst im 15. Jahrhunderte entdeckte Amerika. Die Kenntniß der Alten, namentlich der Römer, welche sie von Afrika hatten, beschränkte sich einzig auf den nördlichen Theil desselben, wohin sie mit den Waf- fen in der Hand vorgedrungen waren. Nach dem Untergange des Römischen Reichs und nach dem Verlauf vieler Jahrhunderte, wahrend welcher Europa durch die große Völkerwanderung in einen Zustand tie- fer Barbarei versunken war, richteten zuerst die Portugiesen ihre Be- mühungen auf die Erforschung der Gestalt Afrikas, wobei es ihnen jedoch wenig um letzteres selbst zu thun war, als vielmehr einen Weg zur See nach Ostindien zu finden, da sich aus dem Alterthum die Sage von einer Umfchiffung Afrikas durch die Phönizier im 7. Jahr- hunderte vor Christi Geburt erhalten hatte. So segelte im Auftrage des Portugiesischen Prinzen Heinrich *) im Jahre 1455 der Venezia- ner Cada Mosto aus Portugal ab, umfuhr das weiße Vorgebirge und gelangte zur Mündung des Senegal, zum grünen Vorgebirge und zur Mündung des Gambia, und auf einer zweiten Seereise 1456 besuchte er die Inseln des grünen Vorgebirges und kam bis zum Flusse *) Er war ein Sohn des Königs Johann I. von Portugal und führt in der Geschichte den Beinamen des Seefahrers. Mit geographischen Kenntnißen ausgerüstet, begriff er die Möglichkeit eines Weges um Afrika herum nach Ostindien, und hatte von den Mauren Nachricht von mehreren Ländern Afrikas eingezogen. Eben so waren ihm die Nachrichten einzelner Portugiesischer Schiffer, die bereits über das Kap Nun hinausgekommen waren und von Genuesen aus dem 13. und 14. Jahrhunderte zugegangen, die auch bereits einen Theil der West- küste untersucht hatten. Einige von ihm atlsgesandte Seefahrer ent- deckten die Inseln Porto Santo und 1418 Madeira, umsegelten 1433 das Vorgebirge Nun, 1440 das weiße Vorgebirge, 1446 d»6 grüne Borgebrrge und entdecktest 1448 die Azorischc» Inseln.

7. Bd. 1 - S. 95

1835 - Eisleben : Reichardt
Portugal. 95 Portugal. Portugal hieß in alten Zeiten Lusitania, und machte ei- nen Theil von Spanien aus, mit welchem es auch, bis zu Ende des eilften Jahrhunderts, gleiche Schicksale hatte. Als erste Be- wohner desselben werden die Jberier und Celten genannt. Die Karthaginenser, welche schon vor Christi Geburt, an den Küsten Portugals, Niederlassungen gründeten, wurden von den Römern verdrängt, die sich hieraus Lusitanien unterwarfen. Nach Zertrüm- merung des Römerreichs kam das Land unter die Herrschaft der Alanen, Sueven, Westgothen und Araber, die man Sarazenen, auch Mauren nannte. Um die Mitte des eilften Jahrhunderts eroberte König Ferdinand von Kastilien den größten Theil dieses Landes, welches von da an nach der damals wichtigsten Stadt Porto (die Portus Galloruin oder Portus Cale hieß), seinen Namen Portugal erhielt. 1109 unter Heinrich, Herzog von Bur- gund, der eine Tochter der Könige von Castilien heirathete, wurde Portugal ein selbstständiger Staat und Alfons 1., welcher 1159 in der berühmten Schlacht bei Orinque, die Macht der Maurischen Könige in Portugal vernichtete, ward der erste König Portugals, dessen Bewohner im löten und 16ten Jahrhunderte sich durch große Handelsthätigkeit zur See auszeichneten, und besonders wich- tige Länderentdeckungen und Eroberungen in Afrika, Ostindien und in Südamerika machten, wo sie das große Land Brasilien entdeck- ten, und späterhin sich in Besitz desselben setzten. Mit des Kö- nigs Sebastian, 1578 in Afrika von den Mauren erlittenen Nie- derlage und Tode, sank Portugals Kriegsruhm, Wohlstand und Selbstständigkeit, indem es 1580 unter Spanische Herrschaft siel, unter welcher es 60 Jahre lang schmachtete, bis 1640 es den Portugiesen gelang, sich der Tyrannei der Spanier zu entziehen, und sie in dem Herzoge Johann von Braganza, einen eigenen Kö- nig, der unter dem Namen Johann Iv. regierte, erwählten. Nun trat Portugal wieder in die Reihe der selbstständigen Staa- ten, und auch noch jetzt stammen die Könige Portugals aus diesem Hause. Doch hat der Portugiesische Staat sich nie wieder von dem unter der Spanischen Herrschaft erlittenen Verluste erholen können. Ja selbst die unermeßliche Besitzung Brasilien, die unter allen seinen auswärtigen die größte Wichtigkeit für den Staat hatte, ist in den neuesten Zeiten, (im Jahre 1822) verloren gegangen, so daß der- selbe sich jetzt in einem Zustande.großer Schwäche befindet, welche noch durch den fortdauernden Kamps der beiden Brüder Miguel und Pedro um den Thron Portugals vermehrt wird. Unter den Gebirgen Portugals, welche sämmtlich die westli- chen Abfälle der Spanischen Gebirge sind, ist die Serra*) de *) In der Portugiesischen Sprache bezeichnet Serra (im Spani- schen Sierra) eine Gebirgskette oder Bergreihe.

8. Bd. 1 - S. 258

1835 - Eisleben : Reichardt
258 Niederlande. Reiche. Ueber die verschiedenen Provinzen wurden von den Deut- schen Kaisern Herzoge und Grafen als Statthalter gesetzt, die zu- letzt ihre Würde erblich machten und im loten und Iften Jahr- hundert sich in den Besitz der Landeshoheit zu setzen wußten. Un- ter ihnen verbreitete sich Kultur des von Natur dürftig ausgestat- teten, größtenteils von Sümpfen und Morasten eingenommenen Landes. Man setzte dem Eindringen des Meeres durch Deiche (Dämme) Schranken, gewann dem Wasser bedeutende Landesstre- cken für die Kultur ab, polderte Torfmoore ein und verwandelte öde Haidegegenden in blühende Fluren. Mit dem sorgfältigen An- bau des Landes und der Zunahme der Bevölkerung blüheten In- dustrie und Handel in den Städten auf. In Flandern wurden unter allen Europäischen Ländern zuerst Tuch- und Lcmwandsabri- ken mit großem Fleiße betrieben, und breiteten sich immermehc nicht bloß in Flandern, sondern auch in den andern Provinzen aus, so daß ganz Europa Niederländische Leinwand und Tuch suchte. Handel und Schifffahrt begannen nun aufzublühen, und die Flandrische Stadt Brügge wurde bald die Niederlage der Waa- ren Europa's und der Levante und der Mittelpunkt des ganzen Europäischen Handels. Mit demselben wetteiferten Gent und Ant- werpen. Auch die Seefischerei ward, besonders seitdem Beukelszoon die Vortheile beim Einsalzen und Einpacken der Häringe im 14ten Jahrhunderte erfunden hatte, eine neue Quelle des Wohlstandes; und so verwandelten sich diese von der Natur fast ganz vernach- lässigten Länder in die wohlangebautesten, bevölkertsten Gegenden Europa's, in einen Wohnsitz der Gewerbe und Künste um. Die- ser blühende Zustand der Niederlande vermehrte sich, als sie aus der Herrschaft vieler kleinen Fürsten unter die Gewalt Eines Hau- ses, des Burgundischen kamen. Nämlich Philipp der Kühne, Her- zog von Burgund und Prinz von Frankreich, der durch Vermäh- lung mit der Erbgräfin Margaretha von Flandern die Grafschaf- ten Flandern, Artois, Mecheln und Antwerpen erhielt, legte den Grund dazu. Seine Nachfolger fuhren hierin fort, und Philipp der Gütige hinterließ 1467 seinem Sohne Karl dem Kühnen den Besitz des größten Theiles der Niederlande. Doch als dieser 1477 unter den Schwertern der tapfern Schweizer fiel, brachte seine an Maximilian, Erzherzog von Oesterreich vermählte Tochter Marie, diese Lande an das Haus Habsburg, welches den Titel eines Her- zogs von Burgund beibehielt. Maximilians Enkel, Karl V. ver- mehrte die ihm hinterlaffenen Niederlande noch mit dem Besitze der übrigen, und befestigte 1548 auf dem Reichstage zu Augsburg die Verbindung derselben mit dem Deutschen Reiche, unter dem Namen des Burgundischen Kreises. Nachdem er 1556 seine Oie- gierung freiwillig niedergelegt hatte, kamen, nebst seinen übrigen Staaten, die Niederlande an seinen Sohn Philipp Ii./ einen bigotten Fürsten, der sowohl den Protestantismus, welcher sich un-

9. Bd. 1 - S. 379

1835 - Eisleben : Reichardt
Sardinien. 379 meranzen», Citronen-, Granat-, Lorbeer- und Olivenbaumen, die hier ihre Wohlgerüche aushauchen. Die hohen Berge, welche den See begranzen, dienen den Inseln zur Schutzmauer gegen die kal- ten Winde, doch ist das Klima der Jsola madre milder als das der Jsola bella, aber bei alledem müffen die Baume im Winter durch darüber gedeckte Bretter geschützt werden. Ueberhaupt haben mehrere enthusiastische Reisende zu viel Rühmens von diesen Inseln gemacht, wahrend andere *) ein entgegengesetztes Urtheil fallen. Genua. Diese Stadt verdankte wie Venedig, ihre erste Blüthe her Theilnahme an dem Handel mit der Levante, ent- zog sich, durch ihren Reichthum mächtig geworden, zu An- fang des 12ten Jahrhunderts der Oberherrschaft der Deutschen Kaiser, und ward eine Republik, die ihre Herrschaft nicht allein in Italien bis zur Küste der Provence ausbreitete und Herrscherin auf dem westlichen Theile des mittelländischen Meeres wurde, son- dern auch sich ansehnliche Besitzungen im Orient und am schwar- zen Meere erwarb, ja selbst einige Vorstädte Constantinopels be- saß. Im Jahre 1339 erwählten sich die Genueser ihren ersten Doge. Ein aus Handelseisersucht entstandener Izojahriger Krieg (von 1250 bis 1381) schwächte Genua's Macht. Noch mehr aber trugen zum Verfalle seiner Macht die innern Zwistigkeiten und Kampfe zwischen den Aristokraten und Demokraten bei, so daß, unfähig sich selbst zu regieren, es sich fremden Machten z. B. bald Frankreich, bald den Herzogen von Mailand ergab. Endlich von 1464 an wurde dieser Staat als eine Zubehörde des Herzog- thums Mailand angesehen und in den Kriegen Franz I. von Frank- reich und Kaiser Karl V., bald von dem einen, bald von dem *) Man höre z. B. einen Engländer, der 1825 diese Inseln besuch- te und hierüber Folgendes sagt: „So befanden wir uns bald den Borromäischen Inseln gegenüber, deren Lage wirklich höchst reizend ist. Wir beschlossen daher hinüber zu fahren, um diesel- den genauer zu besehen. Zuerst steuerten wir also auf Isola fcella zu. Allein was fanden wir? Nun eine Feeninsel, wie ste von so vielen poetischen Reisenden geschildert worden ist? Ach Gott bewahre, gerade das Gegentheil! — Eine Reihe steifer, ausgemauerter Terrassen, die mit beschnittenen Qrangen- und Citronenbaumen rc. besetzt sind. Endlich auf der Spitze der- selben, ein geräumiges, halbverfallenes Landhaus, hier Ii pa- laci» genannt. Keine Spur von der freien, lebendigen und kräf- tigen Natur; alles Beschränktheit, alles Kleinlichkeit, und al- les in schlechtem Geschmacke obendrein. Die herrlichen Blumen- vajen sind noch das Einzige, was ich ausnehmen muß. Von hier ruderten wir nach der Isola Maire, die uns wo möglich noch häßlicher und abstoßender vorkam. Ungleich besser gefiel uns die kleine Isola dei pescatori. Hier war wenigstens alles reine Natur und lebendige Thätigkeit."
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 3
7 1
8 0
9 1
10 1
11 1
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 1
30 0
31 2
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 1
39 2
40 0
41 2
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 1
23 0
24 1
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 3
77 0
78 0
79 1
80 1
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 1
92 2
93 0
94 0
95 1
96 0
97 1
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 576
1 35
2 24
3 30
4 24
5 15
6 431
7 7
8 15
9 53
10 31
11 31
12 139
13 55
14 66
15 38
16 40
17 13
18 49
19 71
20 86
21 27
22 26
23 16
24 152
25 285
26 8
27 41
28 130
29 19
30 19
31 34
32 106
33 89
34 228
35 9
36 34
37 35
38 31
39 68
40 32
41 1
42 100
43 208
44 45
45 21
46 51
47 104
48 106
49 27
50 32
51 19
52 7
53 26
54 12
55 52
56 9
57 19
58 16
59 163
60 12
61 18
62 19
63 11
64 41
65 13
66 23
67 14
68 28
69 0
70 40
71 6
72 22
73 10
74 10
75 49
76 128
77 18
78 26
79 24
80 28
81 246
82 57
83 116
84 106
85 29
86 26
87 82
88 47
89 174
90 68
91 29
92 1
93 60
94 31
95 94
96 44
97 55
98 25
99 12
100 46
101 66
102 70
103 56
104 148
105 3
106 23
107 94
108 33
109 130
110 59
111 14
112 42
113 163
114 140
115 62
116 12
117 4
118 25
119 153
120 21
121 57
122 21
123 229
124 85
125 99
126 9
127 156
128 34
129 128
130 36
131 299
132 22
133 70
134 132
135 31
136 74
137 63
138 50
139 27
140 37
141 5
142 221
143 72
144 27
145 28
146 33
147 15
148 18
149 22
150 32
151 4
152 260
153 78
154 34
155 23
156 40
157 35
158 23
159 181
160 81
161 18
162 25
163 23
164 27
165 34
166 118
167 54
168 137
169 23
170 22
171 58
172 6
173 140
174 35
175 637
176 39
177 247
178 170
179 60
180 55
181 22
182 90
183 167
184 329
185 83
186 47
187 71
188 65
189 33
190 10
191 88
192 41
193 235
194 13
195 171
196 111
197 55
198 31
199 60